Mit freundlicher Genehmigung des Plattlinger Anzeigers (idowa )
Plattling. (nb) Das Bild des im Keller sitzenden Eigenbrötlers, das teilweise über Informatiker in der Öffentlichkeit grassiert, sei mittlerweile komplett überholt, erzählt der Schulleiter der Plattlinger EDVSchulen, Prof. Dr. Martin Griebl, am Donnerstag. Er zeigte sich erfreut, nach zwei Jahren coronabedingter Abstinenz endlich wieder einen Girls’ Day in der Schule anbieten zu können.
Die Schülerinnen der Realschule Maria Ward aus Deggendorf, der Nardini Realschule aus Mallersdorf-Pfaffenberg und des Gymnasiums Vilshofen konnten die „Wunderbare Welt der Informatik“ erkunden. Insgesamt kamen 29 Mädchen in die EDV-Schule, um sich vor Ort selbst ein Bild zu machen. Der Schulleiter erzählte, dass sich ein Mädchen angemeldet hatte, das die Schule bereits beendet und schon ein Studium begonnen hatte.
Teamarbeit für Informatiker nicht mehr wegzudenken
Auf zwei Gruppen aufgeteilt, durften die Besucherinnen eine Handyapp programmieren und in der PC-Werkstatt an der Hardware herumbasteln. Griebl war sichtlich anzumerken, wie er sich freute, dass endlich wieder so viel Leben in die Schule eingekehrt war. „Die Stimmung, der Umgang miteinander, das Arbeiten miteinander“, erzählt Griebl begeistert. Schließlich sei Teamarbeit für Informatiker heutzutage nicht mehr wegzudenken.
In der PC-Werkstatt zeigten Schüler der zehnten Klasse den Besucherinnen das Innenleben eines PCs. Die EDV-Schüler haben das erst selbst gelernt, damit sie keine Angst mehr haben müssen, dass sie der PC beißt, sagt Griebl und lacht. Jeweils ein Schüler betreut eins der Mädchen. Die 20-jährige Jessica Gurin, die die 10b der EDV-Schule besucht nahm sich beispielsweise der 13-jährigen Sarah Staeck von der Nardini Realschule an. Gurin habe sich schon immer für Berufe in der Medientechnik interessiert. Als sie die FOS Straubing besuchte und dort begeistert war, als im Unterricht programmiert wurde, empfahl ihr ihr Lehrer, eine Ausbildung in der EDV-Schule in Plattling zu machen. Die ihr viel Spaß macht, wie sie erzählt. Auch ihrem Schützling hat der Tag gut gefallen. „Ich will entweder was mit Computern machen oder Architektur oder Medizin studieren“, sagt Staeck.
Amelie Kaiser von der Maria-Ward-Realschule in Deggendorf ist ebenfalls 13 Jahre alt. Was sie nach der Schule machen wird, weiß sie noch nicht. Auch ihr hat es an der EDV-Schule sehr gut gefallen. Ihr Teampartner für den Girls’ Day, der 20-jährige Fabian Brandtner aus der 10 b, hat nach seinem Realschulabschluss eine Lehre zum Gartenbauer absolviert. Freunde, die bereits die EDV-Schule besuchten, haben ihn überzeugt, sich dort zu bewerben. „Ich bin noch nie so gern in die Schule gegangen. Mir gefällt´s brutal“, sagte er.
Info: Für Interessenten, die eine Ausbildung an den EDV Schulen absolvieren wollen, sind noch Restplätze für das Schuljahr 2022/23 zu ergattern.
Die Schülerin der 10b der EDV-Schulen, Jessica Gurin, mit der 13-jährigen Realschülerin Sarah Staeck. Foto: Martin Griebl